Der perfekte Grip für Herbstabenteuer

Warum die Reifenwahl gerade im Herbst so wichtig ist

• Sobald die Temperaturen sinken und die Feuchtigkeit steigt, verändert sich die Bodenhaftung dramatisch. Nasses Laub, feuchter Schlamm und kalter Asphalt bieten deinem Reifen nicht mehr den gewohnten Grip. Dazu kommt: Bei Kälte und Feuchtigkeit verhärten sich die meisten Gummimischungen und bieten dadurch weniger Bodenhaftung. Der richtige Reifen ist also entscheidend, um auch bei schwierigen Bedingungen sicher unterwegs zu sein.
• Besonders für Mountainbiker und Gravel-Liebhaber, die häufig abseits der Straßen unterwegs sind, ist ein Reifenwechsel auf Herbst- und Winterreifen empfehlenswert. Aber auch Rennradfahrer und City-Biker profitieren von einem Reifen, der für nasses Wetter und Laub optimiert ist. Also schauen wir uns im Detail an, worauf es ankommt.

Das Profil: Offene Stollen gegen Laub und Schlamm

• Egal ob Mountainbike, Gravelbike oder Cityrad – das Profil deines Reifens spielt die Hauptrolle bei der Haftung. Für den Herbst gilt die Faustregel: Je gröber und offener das Profil, desto besser der Halt auf nassen, unbefestigten Wegen. Besonders bei feuchtem Laub und matschigem Untergrund graben sich grobe Stollen ins Terrain und bieten besseren Halt, da sie Schlamm und Laub wegschieben, statt darüber hinweg zu rutschen. Ein glattes oder zu feines Profil hat dagegen Schwierigkeiten, sich in den weichen Untergrund einzugraben, und verliert schneller den Halt.
• Für Mountainbikes und Offroad-Abenteuer sind Reifen mit tiefen, gut verteilten Stollen daher ideal. Bei feuchtem Laub und Matsch schaffen es diese Reifen, eine konstante Auflagefläche zu bewahren. Ein großflächiges Profil verhindert außerdem, dass sich das Profil mit Matsch zusetzt und der Reifen rutschig wird.
• Beispielreifen: Der Maxxis Minion DHF und der Continental Trail King sind hier beliebte Optionen. Beide Modelle besitzen ein kantiges, offenes Profil und bieten genau den richtigen Grip für unbeständige, herbstliche Trails.

 Reifenbreite: Ein bisschen breiter ist besser!

Die Breite eines Reifens ist ebenfalls ausschlaggebend für die Bodenhaftung und die Stabilität. Im Herbst empfiehlt es sich, ein wenig breitere Reifen zu wählen als in den Sommermonaten. Ein breiter Reifen bietet mehr Kontaktfläche zum Boden und somit mehr Traktion. Gleichzeitig verhindert er das Einsinken in matschige oder von Laub bedeckte Strecken und erhöht so die Stabilität.

• Aber Vorsicht: Zu breite Reifen können auf nassem Asphalt dazu führen, dass der Reifen „aufschwimmt“. Für Mountainbikes empfehlen sich im Herbst Reifen mit 2,3 bis 2,5 Zoll Breite, für Gravelbikes eine Breite von etwa 35 bis 45 mm. Diese Breiten bieten ein gutes Gleichgewicht zwischen Stabilität und Rollwiderstand und sind daher ideal für die abwechslungsreichen Bedingungen im Herbst.
• Falls du eher auf befestigten Straßen unterwegs bist, könnte ein etwas schmalerer Reifen sinnvoll sein. Ein schmales Profil schneidet sich besser durch dünne Laubschichten und sorgt für eine direktere Kontrolle auf Asphalt.

Die Gummimischung: Weicher für mehr Halt

• Die Gummimischung deines Reifens ist der vielleicht wichtigste Faktor, wenn es um den Grip auf rutschigen Oberflächen geht. Für nasses Wetter und Laub empfehlen sich weichere Mischungen, die sich besser an den Untergrund anpassen und so eine höhere Haftung bieten. Weiche Mischungen sind vor allem bei Kurven und schnellen Richtungswechseln von Vorteil, da sie sich dem Boden anschmiegen und ein Abrutschen verhindern.
• Allerdings verschleißen weiche Reifen auch schneller als härtere Mischungen, weshalb du abwägen musst, wie oft du deinen Reifen wechselst. Einige Hersteller bieten mittlerweile Dual- oder Triple-Compound-Reifen an – also Reifen, die aus mehreren Gummischichten bestehen. Dabei ist das Mittelprofil härter und somit langlebiger, während die Seiten weich sind und so mehr Kurvengrip bieten.
• Beispielreifen: Der Schwalbe Magic Mary und der Maxxis High Roller II bieten sowohl in Sachen Gummimischung als auch Profil gute Traktion für nasse und matschige Bedingungen.

Reifendruck: Der kleine Unterschied mit großer Wirkung

• Ein oft vernachlässigter Aspekt ist der Reifendruck. Gerade bei feuchtem Wetter kann es sinnvoll sein, den Reifendruck ein wenig zu senken. Ein geringerer Druck vergrößert die Auflagefläche des Reifens und sorgt so für mehr Haftung. Die leichte Abflachung hilft zudem, Laub und Wasser effektiver zu verdrängen, was für mehr Stabilität und Kontrolle sorgt.
• Dabei gilt jedoch: Der Reifendruck sollte nicht zu weit reduziert werden, um Durchschläge zu vermeiden. Ein guter Richtwert sind 1,8 bis 2,3 Bar für Mountainbikes und 2,5 bis 3,5 Bar für Gravelreifen. Rennradfahrer können bei feuchtem Wetter ebenfalls den Druck ein wenig senken, um besseren Grip auf dem Asphalt zu erreichen. Hier reichen bereits kleine Anpassungen, um ein sichereres Fahrgefühl zu erreichen.

 Tubeless-Reifen: Herbstliche Vorteile ohne Schlauch

• Eine immer beliebter werdende Lösung sind Tubeless-Reifen – Reifen ohne Schlauch. Da bei Tubeless der Reifendruck ohne Risiko weiter reduziert werden kann, bietet diese Option für nasses und rutschiges Herbstwetter zahlreiche Vorteile. Besonders auf matschigen Trails bietet Tubeless bessere Traktion und stabileren Halt.
• Ein weiterer Pluspunkt von Tubeless ist die Pannensicherheit: Dank der Dichtflüssigkeit im Reifen verschließen sich kleine Löcher selbst, was besonders auf sehr steinigen Wegen praktisch ist. Ein Tubeless-Setup erfordert zwar etwas mehr Aufwand bei der Montage, bietet aber gerade bei schwierigen Bedingungen im Herbst deutliche Vorteile in Sachen Sicherheit und Grip.

Unsere Top-Empfehlungen für Herbstreifen

Zum Abschluss ein paar unserer Lieblingsreifen für das herbstliche Biken:

1. Maxxis Minion DHF / DHR II – Der Klassiker für Mountainbikes, der mit seinem offenen, kantigen Profil hervorragenden Halt auf Laub und Matsch bietet.
2. Schwalbe Magic Mary – Perfekt für matschige Trails und nasses Laub, ideal für MTB-Fahrten im Gelände.
3. Continental Trail King – Ein vielseitiger Offroad-Reifen mit breiten Stollen, der auf allen herbstlichen Wegen sicher performt.
4. Continental Contact Urban – Ideal für City-Biker, die auch bei nassen Bedingungen guten Grip und Pannenschutz brauchen.

Fazit: Mit dem richtigen Reifen sicher durch den Herbst

• Mit dem richtigen Reifen bleibst du auch im Herbst sicher auf der Strecke. Achte auf ein offenes Profil, eine geeignete Gummimischung und den passenden Reifendruck, um bei glitschigem Laub und nassem Wetter optimalen Grip zu haben. Der Wechsel auf einen speziellen Herbst- oder Winterreifen ist der beste Weg, um auch bei widrigen Bedingungen nicht auf dein Bike verzichten zu müssen. Der Herbst lädt zu großartigen Touren ein – mit den richtigen Reifen bist du bereit für das Abenteuer!