Das neue Rad ist schon gekauft und jetzt musst du noch den alten Hobel loswerden. Aber wie ermittelt man, was das Fahrrad noch wert ist? In diesem Artikel erfährst du, welche Faktoren den Preis beeinflussen und wie stark Macken, verschlissene Teile oder das Alter des Fahrrads den Verkaufspreis mindern können. Hier gehts direkt zu den einzelnen Themen des Artikels:
Faustformel Verschleiß & Beschädigungen Checkliste: Verkaufsanzeige
E-Bikes Carbon-Rahmen
Die Anwendung einer Wertermittlungsformel kann dabei helfen, einen ersten Eindruck davon zu bekommen, was das Rad noch wert sein könnte. Da die Bewertung eines Fahrrads allerdings komplex ist und von vielen Faktoren abhängt, sollte man sich diesen Wert nicht zu stark zu Herzen nehmen. Die aktuelle Marktsituation oder der Zustand des Rades spielen hier auf jeden Fall stark mit rein und sollten in einem zweiten Schritt mit einbezogen werden.
Für eine erste Einschätzung des Werts kann man sich an verschiedenen Abschreibungsregeln orientieren:
Der ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club) beispielsweise berechnet den Restwert eines Rades so:
Das bedeutet, hat ein Rad neu einmal 2.000 € gekostet, ist dieses nach zwei Jahren noch 1.000 € und nach 6 Jahren noch 500 € wert. Dieses Modell eignet sich besonders für gängige Stadt- und Trekkingräder.
Bei technologisch schnelllebigeren Fahrrädern wie Rennrädern oder Mountainbikes wird meist jedoch mit einer höheren Abschreibung gerechnet. Hier empfiehlt ein gängiges Modell folgende Wertabschreibung:
Bei einem Neurad, das mal 4.000 € Wert war, ergibt sich nach vier Jahren also ein Restwert von 1.4000 €. Je nachdem welche Komponenten verbaut sind und wie schnell sich die Technologien weiterentwickelt haben, kann dieser Wert natürlich sehr stark schwanken.
Da, wie anfangs schon angeteasert, allerdings viele verschiedene Faktoren den Wert eines Fahrrads beeinflussen, macht es Sinn, sich das Fahrrad im nächsten Schritt nochmal genauer anzuschauen und den Zustand zu überprüfen.
Eine ehrliche und gründliche Inspektion des Gebrauchtrads bildet die Basis für eine angemessene Preisgestaltung. Nur wenn der Preis nachvollziehbar und fair ist, schafft man Vertrauen beim Käufer und erzielt so den besseren Preis. Wenn man sich ein bisschen mit Fahrrädern auskennt und das ein oder andere Werkzeug daheim hat, kann man die Inspektion auch selbst durchführen. Ansonsten schadet es nicht, das Rad für einen kurzen Check-Up in die Werkstatt zu bringen. Das gibt Sicherheit, erspart Rückfragen und signalisiert potenziellen Käufern Vertrauenswürdigkeit und Transparenz.
Ein letzter Punkt, der oft unterschätzt wird, ist der Zustand der Kontaktpunkte, wie z. B. Sattel, Lenkerband oder Griffe. Diese haben einen überproportional großen Einfluss auf die Wahrnehmung des Gebrauchtrades. Das Aussehen dieser Teile wird nämlich oft auf den Gesamtzustand des Rades übertragen.
Die beschriebenen Formeln und auch die Zustandsbewertung geben einen guten Eindruck davon, was das Rad noch wert sein könnte. Trotzdem kann es sein, dass der daraus errechnete Wert nicht dem eigentlichen Marktwert des Gebrauchtrades entspricht. Das kann an verschiedenen Faktoren liegen, die den finalen Verkaufspreis erheblich nach oben oder unten korrigieren können:
Außerdem empfehlenswert, um den konkreten Marktwert zu ermitteln: Aktive Marktforschung. Mithilfe der Analyse aktueller Angebote vergleichbarer Modelle kristallisiert sich meist sehr schnell eine gute Bewertungsgrundlage heraus. Zur Recherche eignen sich beispielsweise Plattformen wie Kleinanzeigen oder Buycycle. Was außerdem hilfreich sein kann: Alle gesammelten Informationen zum Zustand und den Komponenten des Rades in eine KI wie ChatGPT eingeben und den Restwert einschätzen lassen.
Bei E-Bikes spielen vor allem die elektronischen Komponenten eine wichtige Rolle. Wenn man diese immer gut gepflegt hat und qualitativ hochwertige Systeme verbaut sind, ist es auf jeden Fall sinnvoll das in der Anzeigenbeschreibung so auch konkret zu beschreiben:
Bei vielen Fachhändlern kann man für einen geringen Betrag (20 - 50 €) einen Akkukapazitätstest durchführen. So kann man ganz klar belegen, wie viel Kapazität noch vorhanden ist und stärkt damit seine Verhandlungsposition, da der Zustand des Preisbestimmenden Bauteils damit objektiv nachgewiesen ist.
Carbon zählt zu den steifsten Materialien im Fahrradbau, hat aber den Nachteil, dass Schäden wie Risse oder Materialschwächungen von außen oft unsichtbar bleiben. Dadurch sind Käufer bei Carbonrahmen oft vorsichtiger und die Wertfestlegung gestaltet sich schwieriger.
Um den bestmöglichen Preis zu erreichen und das Gebrauchtrad schnell zu verkaufen, ist die Gestaltung der Verkaufsanzeige entscheidend. Folgende Punkte solltest du beachten, um die perfekte Verkaufsanzeige zu erstellen:
Und ab dafür! Ein erfolgreicher Fahrradverkauf ist kein Hexenwerk, sondern das Ergebnis einer guten Vorbereitung. Mit diesen Tipps erzielst du nicht nur einen fairen Preis, sondern machst auch den Weg frei für dein nächstes Traumrad. Wir wünschen dir viel Erfolg bei den Verhandlungen!
Die Vision für das nächste Rad steht schon in den Startlöchern? Du bist aber vielleicht noch nicht ganz sicher, welches Rad deine Bedürfnisse am besten erfüllt? Dann helfen dir diese 6 Fragen, um das perfekte Fahrrad für dich zu finden: